Sonntag, 26. April 2009

Reisebericht Island Princess

Hallo,

leider ist es mir nicht gelungen, live von Bord der Island Princess zu berichten. Das lag aber weniger am Internet denn daran, das ich lieber jeden Tag dieser Kreuzfahrt genossen habe. Das lässt auch schon erahnen, wie diese Reise war: Phantastisch.

Zu Anreise und Vorübernachtung habe ich mich ja schon geäußert. Da gibt es nichts mehr hinzuzufügen.

Embarkation: Am Morgen des Kreuzfahrt-Starts holte der Gepäckträger des Hotels eigenständig das Gepäck vor den Hotelzimmern ab. Es wurde dann draußen bereit gestellt. Pünktlich erschiend dann die Repräsentantin von Princess Cruises am Hotel. Dort wurde dann noch einmal gemeinsam mit einem Mitarbeiter des Hotels abgeglichen, ob das Gepäck vollständig ist. Die Princess-Mitarbeiterin händigte dann das übliche Formular aus, auf dem man die Versicherung hinsichtlich gesundheitlicher Beinträchtigungen (Stichwort Noro-Virus) ausfüllen und unterzeichnen musste. Kurz darauf ging es dann für einen sehr kurzen Weg in den Hafen von Port Evergaldes in den Bus. Dieser brachte uns zum etwas veraltet anmutenden Kreuzfahrtterminal, wo sich eine lange, aber sehr schnell auflösende Schlange vor der Sicherheitskontrolle bildete. Diese war aber nach ca. 10 Minuten inklusive Sicherheitskontrolle passiert. Von dort konnten wir dann direkt zum Check-in durchstarten. Die Schalter waren im Wesentlichen nach den Decks aufgeteilt. Hinzu kamen einige Sonderschalter. Schlangen bildeten sich kaum. Als wir uns in eine sehr kurze Schlange an einem für uns zuständigen Schalter (Baja-Deck) anstellten, wurden wir direkt an einen leeren Schalter gewunken und in irrer Geschwindigkeit eingecheckt. Der gesamte Check-in-Prozess nahm für unsere fünfköpfige Familie weniger als 10 Minuten in Anspruch. Danach konnten wir sofort an Bord gehen, wo noch kurz ein Foto für das Bordsystem zwecks Identifikation erstellt wurde. Danach wurden wir direkt zu unseren Kabinen geleitet. Das war mit Abstand der schnellste Check-in und zusäützlich der bislang unkomplizierteste. Ein dickes Lob an Princess. An der Kabine, wo schon unsere Unterlagen u.a. für die Landausflüge bereit lagen, wurden wir von unserem Kabinensteward Gerald in Empfang genommen. Die Rettungsübung war kurz und schmerzlos, unsere assembly station war das Princess Theater.




In zwei Seetagen ging es dann nach Aruba. Das Wetter war durchgängig schön und die See weitgehend ruhig. Insbesondere am ersten Seetag, an dem wir uns an der Küste Kubas entlang gehangelt haben, war es schön neben dem Schiff her schwimmende Delphine und einen Wal zu beobachten.




Einziger Minuspunkt dieser Reise war, dass der Aufenthalt auf Aruba zu gering dimensioniert war. Ein kompletter Tag wäre besser gewesen.


Die Island Princess legte in Oranjestad an. Wir hatten uns zu 07:30 Uhr über Avis einen Mietwagen bestellt. Als Mietstation wählten wir "Cruise Dock". Als wir pünktlich um 07:30 Uhr an Land waren, war weit und breit leider kein Avis-Schalter oder ein Avis-Mitarbeiter zu finden. Ortsansässige Polizisten berichteten, dass die Buden mit den Autovermietern regelmäßig erst gegen 08:30-9:00 Uhr öffnene. Daraufhin haben wir uns in Oranjestad umgesehen. Diese Stadt hat mir persönlich sehr gut gefallen. Als wir zur anvisierten Zeit am Cruiseterminal zurück waren, war immer noch kein Mitarbeiter zu sehen - weder von Avis noch von einer anderen Autovermietung... Wir haben uns dann ein Taxi für einige Stunden genommen und damit einige Stationen angefahren. Das war wiederum sehr lohnenswert.


Insbesondere Eagle Beach war ein traumhaft schöner Strand - so stellte man sich Karibik vor. Nach Aruba würde ich gerne immer wieder zurückkehren.


Pünktlich zur Mittagszeit haben wir dann abgelegt und Fahrt Richtung Cartagena aufgenommen.




Gegen 06:15 Uhr am 7.4.09 hat die Island Princess den Lotsen an Bord genommen und ist nach einer langen und wunderschönen Revierfahrt in den Hafen von Cartagena (Kolumbien) eingelaufen. Während der Revierfahrt konnten wir nicht nur landschaftlich sehr reizvolle Stellen sehen, sondern auch eien Horde Fischer beobachten, die mit ihren (Ruder-)Booten vom Stran aus zu einer Fangtour ausliefen.


Die Island Princess hat wie geplant in Cartagena rückwärts eingeparkt und im Hafen von Cartagena de India festgemacht. Dort standen für die Landausflügler schon etliche Busse bereit. Wir hatten keinen Ausflug gebucht und sind auf eigene Faust gestartet. Nach einem kleinen Fußmarsch zum (wirklich toll gestalteten) kleinen Kreuzfahrtterminal haben wir uns eines der dort bereitstehenden Taxen genommen und sind für einen akzeptablen Preis in die Altstadt gefahren. Diese ist Weltkulturerbe und sehr eindrucksvoll. Alleine dort könnte man locker einen ganzen Tag verbringen. Man merkt dort sehr deutlich die hohe Einwohnerzahl Cartagenas - es waren viele Menschen auf der Straße. Die unterschiedlichen sozialen Schichten waren unübersehrbar. Insgesamt war Cartagena aber sehr sauber und recht friedlich. Die Straßen waren häufig von Schuhputzern, Obst- und Gemüseverkäufern etc. gesäumt. Man konnte wirklich schön in das Leben der Menschen eintauchen.


Danach haben wir uns noch kurz zu einem vom Schiff empfohlenen Einkaufszentrum fahren lassen, um dort Kaffee und Schokolade einzukaufen (beides übrigens extrem lecker...). Anschließend ging es dann zurück zum Schiff.


Wiederum sehr pünktlich haben wir Cartagena verlassen und haben die morgendliche Revierfahrt noch einmal gemacht, die auch dieses Mal wieder sehr interessant und schön war.



Am nächsten Morgen sind dann schon in der Morgendämmerung die Lotsen für die Schleusung im Panama-Kanal an Bord gegangen. Das Schleusen war erwartungsgemäß höchst interessant und beeindruckend. Wer wollte, konnte in den öffentlichen Bereichen und bei Bedarf auch über den eigenen Fernseher in der Kabine einem sehr komptenten Guide lauschen, der alles Mögliche zum Panama-Kanal erklärt hat und die Schleusung mit vielen interessanten Hinweisen begleitete. Nach der Schleusung durch die drei Kammern der Gatun Locks sind wir dann direkt nach links abgebogen und haben dort bis zum Mittag verharrt. Landausflügler wurden von dieser Stelle getendert. Als erstes Schiff in einer Reihe wartender Schiffe haben wir dann den Weg zurück durch die Gatun Locks angetreten und sind bei schönstem Wetter im Anschluss in den Hafen von Colon eingelaufen. Auf dem Weg dahin konnten wir einige Krokodile auf einer Sandbank beobachten.

In Colon sind wir dann von Bord gegangen und haben uns ein wenig im Kreuzfahrtterminal umgesehen und darauf gewartet, dass das Schwesterschiff der Island Princess, die Coral Princess, einläuft. Beim Einlaufen waren schöne Szenen zu beobachten, weil viele Crew-Mitglieder sich offenbar seit Längerem wieder einmal sahen und sich überschwenglich begrüßten. Gegen Abend haben wir dann Fahrt aufgenommen nach Puert Limon in Costa Rica.



Puerto Limon ist leider eine sehr arme und zu dem Zeitpunkt, zu dem wir dort waren, sehr schmutzige Stadt gewesen. Wir waren froh, dass wir über Princess einen Landausflug gebucht hatten. Nach kurzer Wartezeit am Meeting Point im Theater wurden wir zu den Bussen geleitet. Diese brachten uns dann auf einer recht eindrücklichen Strecke mitten in den Regenwald zu einem Bootsanleger an den Tortugero-Kanälen. Über diese Kanäle sind wir dann durch den Regenwald gefahren und haben alles, vom Brüllaffen bis hin zum Faultier in freier Wildbahn gesehen. Das war ergänzt durch die unfassbar schöne "Landschaft" ein unglaubliches Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde. Nach einer kurzen Pause am Bootsanleger haben unsere Busse uns dann an eine historische Bahnstrecke gebracht, wo bereits ein restaurierter Zug bereit stand. Die Bahnstrecke ist damals ausschließlich für die Bananenwirtschaft eingerichtet worden. Nach einer Zugfahrt, die ebenfalls mitten durch den Regenwald ging und an interessanten Stellen (wiederum Faultiere und Brüllaffen) stoppte, sind wir dann wiederum vom Bus aufgenommen worden. Dieser fuhr uns in eine Bananenplantage von Del Monte. Das hat sich leider auf Grund der Osterfeiertage nicht gelohnt, weil dort kein Betrieb war. Unser Tour-Guide hat sich aber dennoch redlich Mühe gegeben, dies durch Erklärungen etc. auszugleichen. Danach ging es dann wieder zurück zum Schiff.



Nach einem entspannenden Seetag erreichten wir dann Ocho Rios, Jamaica. Ocho Rios ist schon sehr auf Tourismus und Kommerz ausgelegt. Das hat mir nicht sehr gut gefallen, zumal die Taxi- und Touranbieter in ihrer Werbung sehr aggressiv waren. Ein Vertreter dieses Berufsstandes hat uns 15 Minuten lang verfolgt, bis wir ihm eindringlich klargemacht haben, dass er uns in Ruhe lassen soll. Gleichwohl ist Jamaica landschaftlich sehr reizvoll und man kann von einem kostenpflichtigen, aber sehr günstigen Strand sehr schöne Fotos vom Schiff machen. Für diejenigen, die gerne Shoppen gehen, dürfte Ocho Rios ideal sein...



Damit ging diese Kreuzfahrt leider schon ihrem Ende zu. Nach einem weiteren Seetag mussten wir dann schweren Herzens das Schiff verlassen und unsere Heimreise antreten.



Gesamturteil:

- Die Kabine (Kategorie AA) auf dem Baja-Deck war geräumig, gepflegt und schön.

- Die Crew hat einen hervorragenden Job gemacht und einen bleibend positiven Eindruck hinterlassen. Der Service war wirklich absolut spitzenmäßig. Ich habe kaum Ausfälle erlebt - und wenn man von Ausfällen sprechen wollte, müsste man auf einem sehr hohen Niveau klagen. Die erstklassige Crew hat sicherlich einen ganz entscheidenden Beitrag zum Gelingen dieser Kreuzfahrt geleistet.

- Das Schiff war in einem sehr guten Pfelegezustand und war ideal dimensioniert. Man hatte nie den Eindruck, dass es "crowded" war. Die großzügigen öffentlichen Räume haben ihren Beitrag dazu geleistet, dass diese ausgebuchte Tour nicht den Eindruck einer Massenabfertigung oder langer Wartschlangen hinterlassen hat. Auch vom Design her hat mir die Island-Princess sehr gut gefallen.

- Das Essen war wirklich gut. Wir hatten uns fürs Anytime-Dinig entschieden. Das Essen im Bordeaux-Dining-Room war super. Dennoch haben wir uns nahezu jeden Abend für das Buffet-Restaurant Horizon Court entschieden. Denn dort war das Essen auch gut und v.a. im Vergleich zu NCL deutlich abwechslungsreicher. Schön war es auch, dass man sich im Horizon Court jeden Abend ein Steak, Fisch oder den Fang des Tages frisch braten lassen konnte. Da wir uns - auch wegen des schönen Ausblicks - dort sehr wohl gefühlt haben, sind wir nicht dazu gekommen, die Spezialitäten-Restaurants auszuprobieren.... Das ist schon ausdruckskräftig genug...



Außer, dass in Oranjestad/Aruba der Aufenthalt zu kurz war, gibt es an dieser Reise wirklich nichts auszusetzen. Danke Princess für diese unvergessliche Kreuzfahrt.



Wir haben uns deshalb direkt für die nächste Reise entschieden. Im nächsten Jahr geht es auf die Ruby Princess.



Fotos folgen in den nächsten Tagen. Wer Fragen hat, kann sich gerne bei mir melden.

Freitag, 3. April 2009

Anreise und Vorübernachtungen

Hallo aus Fort Lauderdale,

die Anreise nach Fort Lauderdale hat sich etwas abenteuerlich gestaltet. Ursprünglich wollten wir mit Martinair von Amsterdam nach Miami fliegen und sollten dort um 17:55 Uhr eintreffen. Am Flughafen wurden wir dann aber schon von Martinair-Mitarbeitern abgefangen, die uns keine so schönen Nachrichten überbringen wollten: Der Flug nach Miami war überbucht und wir sind mit unserer fünfköpfigen Familie umgebucht worden. Wir sind auf einen Flug nach Aruba gebucht worden. Von dort sollte es dann nach Miami weitergehen. In knapp zehn Stunden sind wir dann nach Aruba geflogen, wo eine von Martinair für diesen Tag gecharterte Boeing 737-800 stand und auf uns wartete. Nach halbwegs erträglicher Umsteigezeit sind wir dann mit 90 Leuten und einer Martinair-Stewardess in die etwa 170 Passagiere fassende Maschine von Miami Air gestiegen. Diese brachte uns dann in 2 Stunden und 45 Minuten nach Miami.
Die Abläufe waren insgesamt etwas hakelig und der Service auf der letzten Flugetappe katastrophal. Wir sind auch nicht, wie noch in Amsterdam avisiert um 20:30 Uhr in Miami eingetroffen, sondern erst über eine Stunde später. Die ganze Umbuchungsaktion hatte ich Princess Cruises mitgeteilt, zum einen über die deutsche Vertretung, die eine eMail in die USA schickte und zum anderen über Martinair. Als wir dann aber das Gepäck eingesammelt hatten, war weit und breit kein Repräsentant von Princess zu finden. Ein Anruf bei der amerikanischen Hotline führte dann zu einer Entschuldigung und der Bitte, man möge sich ein Taxi nach Fort Lauderdale nehmen und eine Quittung erbitten. Der Fahrpreis würde dann erstattet. Ich bin gespannt, wie das läuft.
Das Renaissance-Hotel in Fort Lauderdale, das wir über Princess gebucht haben, ist in Ordnung. Das Frühstück ist eher durchschnittlich und der Service mittelmäßig. Dafür kann ich aus dem Fenster des Hotelzimmers jetzt auf den Hafen blicken und sehe die Island Princess. Die Vorfreude steigt und ich hoffe, dass ich die nächsten Tage von Bord weiterhin berichten kann.

Fort Lauderdale finde ich sehr schön, insbesondere die ganzen Kanäle sind klasse und es lohnt sich mit dem wirklich günstigen daypass des water taxi diese Kanäle abzufahren und hier und da mal auszusteigen.

Zukünftige Kreuzfahrten: